Kartoffeln im Sač gebacken, gerösteter Mais, der Geruch des Grills vermischt mit dem Geruch des Rakija. Das sind meine ersten Kindheitserinnerungen an die Herstellung von Pflaumenbrand. Interessant ist, dass mein Vater seine Erinnerung auf ähnliche Weise beschreibt. Unsere Familie stellt nämlich seit drei Generationen Pflaumenbrand her und wir hoffen, dass dies erst der Anfang ist.

Mihailo Mladenović war das fünfte von sieben Kindern. Deshalb fing er bei null an, als er begann, seinen Lebensweg aufzubauen. Er arbeitete am Bau der Eisenbahn, danach wurde er rekrutiert und später an der Srem-Front verwundet. Nach dem Krieg widmete er sich der Landwirtschaft und war gleichzeitig Lagerist. Der Großvater versuchte sein ganzes Leben lang, ein echter serbischer Gastgeber zu werden. Und in Serbien gab es Mitte des 20. Jahrhunderts keinen größeren Erfolgsindikator als einen Kessel zum Brennen von Obstbrand.

In den kühlen Septembertagen am Feuer zu sitzen, umgeben von Familie und Freunden, wärmt immer die Seele. Das ist das Einzige, was sich in den letzten sechzig Jahren nicht geändert hat. Ambiente ist selbstverständlich. Die Kessel wurden ausgetauscht, Zimmer gebaut und renoviert. Aber dieses Gefühl der Wärme und der Verbundenheit mit der Familie und der Pflaume blieb dasselbe. Ich betone „mit Pflaume“, weil es in unserer Familie immer die einzige Wahl war und bleibt.

Wir betrachten Šljivovica als die Königin der starken alkoholischen Getränke.

Hier beginnt unsere Familiengeschichte, die nach vielen Jahren traditionell in einer Pflaumbrandflasche weitergeht.

Mein Großvater wird von meinem Vater Dragan Mladenović Proka geerbt, aufgrund dessen die Idee von Prokovača geboren wurde.

Ein Mann, der in seiner Entschlossenheit und seinem altmodischen Charakter einzigartig ist. Er sagt, er habe sein ganzes Leben in einer Bar verbracht. Zuerst als Fotograf, später als Eigentümer. Ich denke, Sie können daraus schließen, was in unserem Restaurant getrunken wurde.

Sein Engagement für die Herstellung von qualitativ hochwertigen Pflaumenbrand können wir nach einem seiner Sätze gut nachvollziehen. Oft gefragt, warum er große Mengen Pflaumenbrand herstellt, antwortet er regelmäßig:

„Immer wenn ich zum Haus meiner Freunde gehe, muss ich eine Flasche hochwertigen hausgemachten Pflaumenbrand mitbringen, sonst kann ich nicht gehen.“

Der Wunsch, seinen Stolz zu teilen und ihn an andere weiterzugeben, trieb ihn immer dazu, neue und bessere Rezepte zu entwickeln und gleichzeitig das Beste der Alten zu bewahren.

Er stellte Rakija aus allen Pflaumensorte her und probierte sie einzeln und in Mischungen. Und er konnte mir oft sagen:

„Junge, diese Pflaume ergibt einen charaktervolleren Pflaumenbrand, du wirst sehen!“

Zuerst war es für mich seltsam, dass Charakter immer noch eine menschliche Eigenschaft ist, aber jetzt verstehe ich, dass unser Produkt ein Spiegelbild unserer selbst ist.

Unser Pflaumenbrand trägt nicht nur seinen Namen, in der Flasche steckt ein Teil seiner/unserer Seele. Jeder Tropfen Pflaumenbrand in der Flasche ist das Ergebnis von tausenden vergossenem Schweiß bei der Arbeit selbst, aber auch bei der Rezeptur- und Produktkonzeption selbst.